Klatschen alleine reicht nicht

Veröffentlicht am 18.11.2020 in Ortsverein

Wir erinnern uns noch an die Zeit im Frühjahr, als wir den Pflegekräften und Mitarbeitern im Gesundheitsdienst jeden Abend mit Klatschen unseren Dank und Respekt gezollt haben. Unter Einsatz ihrer Gesundheit waren sie für ein paar Wochen die Helden der Nation. Das hielt aber nicht lange und schon im Sommer mussten sie für die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen und Bezüge kämpfen. Selbst die von Gesundheitsminister Spahn zugesagte Corona-Prämie kam erst nach einem öffentlichen Aufschrei. Dabei ist die Situation der Pflegekräfte in Deutschland schon seit Jahren bekannt. Schlechte Arbeitsbedingungen und Entlohnung haben dazu geführt, dass der Beruf der Pflege unattraktiv geblieben ist. So fehlen alleine für die COVID-19 relevanten Intensivbetten nach Angaben von Ärztevertretern und Kliniken etwa 3.500 bis 4.000 ausgebildete Pflegekräfte. Viele der Zusatzbetten, die für die Betreuung der COVID-19 Patienten vorsorglich aufgebaut wurden, können mangels Pflegekräfte nicht genutzt werden. Daran hat sich seit dem Frühjahr nichts geändert.

Um den Beruf in der Pflege attraktiver zu machen, fordert die SPD für die Pflegebranche höhere Gehälter in der Fläche und bessere Arbeitsbedingungen. Dafür braucht es einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag. Der muss auch wichtige Rahmenbedingungen wie Arbeitszeiten, Urlaubsanspruch, Weihnachtsgeld oder den Anspruch auf eine betriebliche Altersvorsorge regeln. In der Vergangenheit haben sich viel zu viele Arbeitgeber durch eine Tarifflucht diesen Rahmenbedingungen entzogen, mit dem Resultat einer massiven Unterbesetzung in der Pflege. Und das bekommen wir jetzt in der Corona Krise zu spüren. Die SPD fordert daher die Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen für die Pflegebranche und attraktivere Arbeitsbedingungen. Klatschen alleine reicht nicht.

 

Kreisverband Heilbronn- Land

SPD Heilbronn-Land

Josip Juratovic (MdB)

https://www.josip-juratovic.de/