Mehr Wagniskapital für Deutschland

Veröffentlicht am 07.08.2022 in Ortsverein

Das Bundeskabinett hat letzte Woche eine umfassende Strategie zur Förderung der Gründerszene in Deutschland beschlossen. Das ist sicher nicht die erste Absichtserklärung einer Bundesregierung, aber die Vorgängerregierungen scheiterten oft an der Umsetzung. Zu langwierige und komplexe Förderungen erschwerten den Start-ups oft den Zugang zum öffentlich-geförderten Gründungskapital, und so mussten viele junge Unternehmen auf Wagniskapital professioneller Investitionsfirmen zurückgreifen. Diese sitzen aber oft im US-amerikanischen oder asiatischen Raum. So verwundert es nicht, dass laut Bundesregierung die 20 größten europäischen Start-ups zu 63 Prozent von US-Investoren finanziert wurden. Das ist aber hinsichtlich der technologischen Souveränität, der Sicherung von Arbeitskräften, sowie der Innovationskraft in Deutschland und Europa eher bedenklich.

Die Bundesregierung will dem mit einem Zukunftsfonds von 10 Milliarden Euro entgegnen, der zusammen mit privaten Investoren auf insgesamt 30 Milliarden Euro an privatem und öffentlichem Kapital aufgestockt wird. Damit soll vor allem den Start-ups in der Wachstums- und Skalierungsphase, also in der Phase in der den Gründern oft mal das Geld ausgeht, unter die Arme gegriffen werden. Zudem sollen sogenannte   Deep Tech Future Fonds weiterentwickelt werden in Deep Tech and Climate Fonds. Damit sollen nicht nur Firmen gefördert werden, die grundlegende Herausforderungen lösen, sondern auch ein weiterer Schwerpunkt in der innovativen Bekämpfung der Klimakrise gelegt werden. Die Bundesregierung beabsichtigt außerdem, mit einer Änderung des Kapitalmarktrechts den Börsengang für junge Unternehmen zu erleichtern, damit der Erfolg auch nachhaltig gefestigt werden kann.

Für die SPD war eine Stärkung der Mitarbeiterkapitalbeteiligung ein weiteres wichtiges Anliegen. In Zeiten des Fachkräftemangels soll der Einstieg in ein junges Unternehmen attraktiver gestaltet werden. Dazu sollen die geltenden Regeln zur Mitarbeiterkapitalbeteiligung vereinfacht werden, damit Mitarbeiter dann auch am Erfolg des Unternehmens partizipieren können.

Mit der Initiative möchte die Bundesregierung eine der Lücken zur Stärkung der Innovationskraft in Deutschland schließen. Wer gute Ideen in Produkte umsetzen möchte, der sollte dies zukünftig nicht mehr ins Ausland umsetzen müssen, oder auf ausländische Kapitalgeber angewiesen sein. Die Förderung ist für einen Zeitraum von 8 Jahren geplant, was den jungen Firmen eine zuverlässig lange Perspektive bietet.

 

Kreisverband Heilbronn- Land

SPD Heilbronn-Land

Josip Juratovic (MdB)

https://www.josip-juratovic.de/