Strom-Warn-App springt auf Rot

Veröffentlicht am 28.01.2023 in Ortsverein

Am 15. Januar war es zum zweiten Mal in diesem Winter wieder so weit. Die Strom-Warn-App „StromGedacht“ der TransnetBW sprang erst auf Gelb, und dann auf Rot. Mit der App möchte die TransnetBW, die das Hochspannungsnetz der ENBW betreibt, die Bürger dazu auffordern, den Stromverbrauch zu drosseln. Damit soll nicht nur etwa möglichen Stromausfällen in Baden-Württemberg vorgebeugt werden, sondern auch den Energieerzeugern geholfen werden, einem Ungleichgewicht im Stromnetz entgegenzuwirken. Am 15. Januar wurde dies durch besonders viel Windstrom aus dem Norden verursacht, der zu möglichen Netzinstabilitäten hätte führen können. Die Netzbetreiber im Süden mussten daher Reservekraftwerke ans Netz bringen und aus dem Ausland Strom importieren. Das verteuert dann nicht nur unseren Strom, sondern erzeugt auch zusätzliche CO2-Emissionen. Die Bürger wurden aufgefordert, mit der Reduktion ihres Stromverbrauchs zu helfen.  Das klingt erst mal paradox, da es ja ausreichend günstigen und grünen Strom im Norden gibt, und wir hier im Süden dennoch an die teuren Reserven müssen.

Der Vorfall ist dem schleppenden Ausbau der Stromnetze geschuldet, die nicht ausreichend Strom in den Süden transportieren können, und damit ein Ungleichgewicht im Stromnetz zur Folge haben. Das Rot der Strom-Warn-App „StromGedacht“ erinnert uns sinnbildlich daran, dass wir den Ausbau der Stromnetze forcieren müssen. Wäre einer der geplanten Stromtrassen, die Suedlink Leitung, wie ursprünglich prognostiziert 2022 in Betrieb gegangen, wäre es sehr wahrscheinlich nicht zu dieser Situation gekommen. Doch an der Suedlink Leitung wurde bis heute noch kein einziger Kilometer verlegt. Stattdessen geht man inzwischen von einer Fertigstellung im Jahre 2028 aus.

Die Bundesregierung hat letztes Jahr den Ausbau priorisiert. Mit beschleunigten Verfahren soll jetzt endlich Tempo in die Umsetzung kommen. „Stromautobahnen“ wie die Suedlink Leitung, die mal am Stadtrand von Heilbronn enden wird, sind für Gemeinden wie Beilstein wichtig. Auch Beilstein wird einen wachsenden Strombedarf durch Wärmepumpen und Elektromobilität haben, und ohne die entsprechende Netzinfrastruktur wird das nicht gelingen. Die SPD Beilstein begrüßt daher den neuen Schub im Ausbau der Stromtrassen, der auch unserer Gemeinde mehr Versorgungssicherheit bringen wird, und dazu beiträgt, dass die Strom-Warn-App „StromGedacht“ dauerhaft auf Grün bleiben kann.

 

Kreisverband Heilbronn- Land

SPD Heilbronn-Land

Josip Juratovic (MdB)

https://www.josip-juratovic.de/